Inhaltsverzeichnis
01. Einleitung
02. Der Verein
03. Die Mitglieder
a) Allgemeines
b) Mitgliederbewegung 2014
04. Aufgaben des Vereins
a) Beratung und Hilfsangebote
b) Die neue Vereinssatzung
05. Die Arbeit des Vorstands
06. Informationsangebote und -weitergabe
a) Das Düssel-Journal
b) Das Info-Telefon
c) Die Mailingliste
d) Die Rundschreiben
e) Informationen zum Hören
f) Die Jahreshaupt- und Mitgliederversammlungen
07. Vereinsaktivitäten
a) Das Jahresprogramm 2014
• 21.01.2014 - Besuch der Synagoge in Düsseldorf
• 15.02.2014 - Närrischer Nachmittag
• 26.03.2014 - Jahreshauptversammlung
• 12.04.2014 – iPhone-Schulung für Anfänger
• 17.05.2014 – Ausflug der Seniorinnen und Senioren
• 12.07.2014 – Sommerausflug
• 24.08.2014 - Grillfest
• 06.09.2014 – Autofahren für blinde Menschen
• 04.10.2014 – Besuch im Zoo
• 25.10.2014 - Seniorennachmittag
• 07.12.2014 - Weihnachtsfeier
b) Weitere Angebote
c) Freizeit im BSVD
• Stammtische
• Kegeln
• Skat
• Sportschießen
• Wandern
• Tandem fahren
• Tanzen
• Showdown
• Urlaub und Erholung
08. Aktivitäten des Vereins nach außen
a) Öffentlichkeitsarbeit
• Unsere Homepage
• Zusammenarbeit mit der Presse
• Die Kino-App „Greta“
• „Rheinische Post zum Hören“
• Broschüren
• shg-Zeitung von und für Selbsthilfegruppen
b) Aktivitäten und Projekte
• Veranstaltung zur Woche des Sehens im Marienhospital Düsseldorf
• Briefmarkenausstellung im Marienhospital
• Schulung von Architekten
• Beobachter bei einerm Workshop zum Thema „Wahrnehmung“
• Tastführungen im Stadtmuseum
• Führungen in der Kunsthalle Düsseldorf und im KIT
• Besuch in Schulen und Kindergärten
• Blinde wählen mit Schablone
09. Zusammenarbeit mit Verbänden der Blindenselbsthilfe
- insbesondere dem BSVN
a) Verwaltungsrat des BSVN
b) Mitarbeit in Fachgruppen des BSVN
c) Nachbarvereine im BSVN
10. Zusammenarbeit mit anderen Stellen
a) Mitarbeit in Gremien der Stadt Düsseldorf
• Beirat zur Förderung der Belange von Menchen mit Behinderung
• Runde Tische
• Selbsthilfe-Service-Büro“
• Behindertenkoordination
b) Mitarbeit in Projekten der Stadt Düsseldorf
• Blinden- und sehbehindertengerechte Stadtpläne
• Bürgerversammlungen
• Navigations-App der Stadt Düsseldorf
c) Rheinbahn
d) ARGE und „Bus und Bahn für alle“
11. „Stiftung Blindenhilfe Düsseldorf“
12. Dank
13. Schlussbemerkung
14. Kontaktdaten
01. Einleitung
“Nichts in der Geschichte des Lebens ist beständiger als der Wandel“. Dieser Satz von Charles Darwin trifft im vergangenen Jahr ganz besonders auf den Blinden- und Sehbehindertenverein Düsseldorf e.V. (BSVD) zu. Wir haben unseren Aufgabenkreis erweitert, haben einen neuen Namen und einen neuen Vorstand bekommen und uns so mit großem Eifer den neuen Herausforderungen, die an uns herangetragen wurden, gestellt.
Ein Jahr voller Aktivitäten und Geschäftigkeit liegt hinter uns. Schwerpunkte bildeten die tatkräftige Unterstützung und Beratung blinder und sehbehinderter Menschen in Düsseldorf, sie zu begleiten und durch vielfältige Aktionen, abwechslungsreiche Angebote und ein weit gefächertes Programm zu erfreuen. Mit großer Präsens und fachkundiger Mitarbeit hat unser Verein im Jahr 2014 darüber hinaus aber auch wieder den örtlichen politischen Raum intensiv mitgestaltet.
Die vielgestaltige Arbeit, die ausschließlich ehrenamtlich erbracht wird, hat dazu beigetragen, den Menschen, die mit dem Schicksal der Erblindung oder des Verlustes eines Teiles ihres Sehvermögens konfrontiert wurden, hilfreich zur Seite zu stehen und mit kompetenter Beratung ein Stück Selbständigkeit und Selbstbestimmtheit zurückzugeben. Dabei wird unsere Arbeit von zwei ganz wichtigen Eckpunkten geprägt: vom Selbsthilfegedanken und der gegenseitigen Unterstützung auf der einen Seite, dem gegenüber aber auch von der inklusiven Teilhabe aller Menschen am Leben in der Gesellschaft auf der anderen Seite. Beides stand und steht gleichermaßen im Mittelpunkt unseres Wirkens und entspricht auch der Zielsetzung unserer Satzung.
So konnten wir den Menschen, die den Weg zu uns gefunden haben, zum einen durch den Kontakt mit Gleichbetroffenen ein wenig ihre Angst nehmen, zum anderen durch inklusiv gestaltete Angebote aber auch den Bezug zur sehenden Umwelt wieder herstellen. Unsere langjährigen Mitglieder haben wir in gewohnter und bewährter Weise unterstützt und mit einem bunt gemischten Veranstaltungsprogramm zur Gestaltung ihrer Freizeit beigetragen.
02. Der Verein
Der BSVD ist die Selbsthilfeorganisation der blinden und sehbehinderten Menschen in Düsseldorf. Er vertritt die Interessen dieser Personengruppe und berät Ratsuchende ohne Rücksicht auf ihre Mitgliedschaft.
Der Verein verfolgt gemäß seiner Satzung ausschließlich gemeinnützige und mildtätige Zwecke im Sinne des 3. Abschnitts der Abgabenordnung. Die Gemeinnützigkeit wurde durch den Körperschaftssteuerfreistellungsbescheid des Finanzamtes Düsseldorf-Mitte im Jahr 2012 erneut für 3 Jahre anerkannt. So ist der Verein berechtigt, Spenden entgegenzunehmen und entsprechende Spendenbescheinigungen auszustellen.
Der Verein hat seinen Sitz in Düsseldorf. Er ist beim Amtsgericht unter der Nummer VR 3194 in das Vereinsregister eingetragen.
Der BSVD ist Mitglied im Blinden- und Sehbehindertenverband Nordrhein e.V. (BSVN), der seinerseits dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (DBSV) und dem Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband angeschlossen ist.
03. Die Mitglieder
a) Allgemeines
Ordentliches Mitglied können blinde und hochgradig sehbehinderte sowie sehbehinderte Menschen mit maximal 3/10 Sehvermögen auf dem besseren Auge mit Korrektur werden, die ihren Wohnsitz in Düsseldorf haben.
Förderndes Mitglied können Personen werden, die den Verein durch regelmäßige Zahlungen eines Geldbetrages oder durch tätige Mitarbeit unterstützen.
Durch Beschluss der Jahreshauptversammlung können Personen zu Ehrenmitgliedern ernannt werden, die sich in besonderer Weise für blinde und sehbehinderte Menschen in Düsseldorf einsetzen.
b) Mitgliederbewegung 2014
Zu Beginn des Jahres 2014 gehörten dem Verein 146 ordentliche Mitglieder, darunter 3 Ehrenmitglieder und 1 Fördermitglied an.
Im Laufe des Jahres traten dem Verein 7 ordentliche Mitglieder bei. Es waren 8 Todesfälle zu beklagen, 5 Mitglieder sind wegen ihres Alters, wegen Krankheit oder Umzugs aus dem Verein ausgeschieden.
Daraus ergibt sich zum 31. Dezember 2014 ein Mitgliederbestand von 140 Mitgliedern, 73 Frauen und 67 Männern. Das jüngste Mitglied ist 18, das älteste 103 Jahre alt. 5 Mitglieder in unserem Verein sind taubblind.
04. Aufgaben des Vereins
Die zentrale Zielsetzung unseres Vereins war und ist es, die selbstbestimmte Teilhabe blinder und sehbehinderter Menschen in Düsseldorf am Leben in der Gesellschaft durch die Schaffung gleichwertiger Lebensbedingungen und den Abbau von Barrieren in allen Lebensbereichen zu verwirklichen und zu sichern. Als wesentliche Aufgabe betrachten wir es dabei, die blinden und sehbehinderten Menschen zu unterstützen, ein selbstbestimmtes und möglichst selbstständiges Leben führen zu können. Wir orientieren uns dabei an den Leitgedanken der UN-Behindertenrechts-konvention und stellen den Gedanken der Inklusion in den Mittelpunkt unserer Arbeit.
a) Beratung und Hilfsangebote
Menschen, bei denen eine Krankheit diagnostiziert wird, die zu einer erheblichen Sehbehinderung oder zur Erblindung führen kann, benötigen umfassende Information und tatkräftige Hilfe. Von medizinischen Fragen über rechtliche und wirtschaftliche Gesichtspunkte bis hin zur praktischen Alltagsbewältigung gibt es großen Beratungsbedarf.
In telefonischen und persönlichen Gesprächen bieten wir daher unsere Hilfe und Unterstützung bei der Behinderungs- und Krankheitsverarbeitung an. Daneben erstreckt sich unsere Beratungskompetenz aber auch auf ganz praktische Dinge wie die Beantragung des Schwerbehindertenausweises und die Erlangung des Blinden- und Sehbehindertengeldes, sowie die Geltendmachung weiterer Nachteilsausgleiche wie z. B. die Ermäßigung oder die Befreiung von der Entrichtung der Rundfunkgebühren oder die Beantragung der Wertmarke zur unentgeltlichen Beförderung im öffentlichen Personennahverkehr.
Eine wichtige Rolle spielt auch die Erstversorgung mit einfachen Hilfsmitteln wie weißem Stock, sprechender Uhr und die Versorgung mit Blindenhörbüchern. Wir können eine Beratung und erste Einführung in diese und viele andere Hilfsmittel und Techniken vornehmen und den Kontakt zu den Firmen vermitteln, die diese speziellen Hilfsmittel vertreiben. Wir zeigen darüber hinaus wichtige Kniffe und Tricks für eine neu zu gewinnende Selbstständigkeit im Alltag und die Verbesserung des Wohnumfeldes. Dabei haben wir als örtlicher Verein immer die Situation in Düsseldorf im Blick.
Während der dreijährigen Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegern/innen ist seit einigen Jahren im Unterrichtsplan die Vermittlung von Kenntnissen über unterschiedliche Behinderungsarten vorgeschrieben. In der Krankenpflegeschule des LVR-Klinikums deckt eines unserer Vorstandsmitglieder seit einigen Jahren das Thema "Sehbehinderung / Blindheit" im ersten Ausbildungsjahr ab; ein kleiner Block von vier Unterrichtsstunden kann so anschaulich gestaltet werden. Der Blindenführhund "Lenny" ist stets mit von der Partie und trägt auf seine Weise dazu bei, Barrieren abzubauen.
Darüber hinaus ist unser Verein seit 2012 beim Selbsthilfeservicebüro des Gesundheitsamts der Stadt Düsseldorf in ein Verzeichnis der Vereine eingetragen, die bereit sind, Krankenpflegeschülerinnen und -schüler im Umgang mit Blindheit und Sehbehinderung zu schulen.
Und sollten auch wir einmal eine Frage nicht beantworten oder sonst nicht weiterhelfen können, vermitteln wir gern kompetente Ansprechpartner in der Nähe.
Um die oben beschriebenen vielfältigen und umfangreichen Aufgaben besser bewältigen und strukturieren zu können, aber auch, um unseren Mitgliedern und allen blinden und sehbehinderten Menschen in Düsseldorf eine gut zu erreichende Anlaufstelle zu bieten, haben wir im Jahr 2010 eine eigene Beratungsstelle eröffnet. Sie befindet sich in der
„Lindemannstraße 30, 40237 Düsseldorf“.
Die Beratungsstelle ist - da alle Vorstandsmitglieder ehrenamtlich arbeiten - nur nach Bedarf besetzt. Eine telefonische Terminvereinbarung ist daher unbedingt bei unserer zertifizierten Beraterin, Frau Helga Hermanns, unter der Telefonnummer 0211-36 77 76 93 erforderlich.
b) Die neue Vereinssatzung
Um auch die Belange und Interessen sehbehinderter Mitbürger/innen in Düsseldorf nachhaltig vertreten zu können und die allgemeine Entwicklung rückläufiger Zahlen blinder Menschen und damit sinkender Mitgliederzahlen in unserem Verein möglichst kompensieren zu können, ist der Vorstand zu dem Ergebnis gekommen, sich dem allgemeinen Trend in der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe anzuschließen, den Verein für sehbehinderte Menschen mit einem Sehvermögen von 3/10 auf dem besseren Auge mit Korrektur zu öffnen. Nur so können langfristig die Ziele und Zwecke und insgesamt der Bestand des Vereins gesichert werden.
Am 27. Mai 2014 wurde unsere neue Satzung in das Vereinsregister beim Amtsgericht Düsseldorf eingetragen. Am Sichtbarsten wurde dies durch den neuen Namen, den der Verein seit diesem Tag führt: Blinden- und Sehbehindertenverein Düsseldorf e.V. (BSVD). Zunächst noch etwas ungewohnt, haben sich unsere Mitglieder und Freunde, Geschäftspartner und die Gremien der Stadt doch schnell daran gewöhnt.
Nun geht es daran, verstärkt auch unsere neuen potenziellen Mitglieder, die sehbehinderten Menschen in Düsseldorf, gezielt anzusprechen und auch für sie attraktive Angebote vorzuhalten.
05. Die Arbeit des Vorstands
Der Vorstand unseres Vereins besteht gemäß unserer neuen Satzung nun aus bis zu neun Personen, da die Zahl der Beisitzer von bisher zwei auf jetzt bis zu drei erhöht wurde. Von dieser Neuerung machten die Mitglieder bei der letztjährigen Jahreshauptversammlung auch direkt Gebrauch, als sie turnusmäßig einen neuen Vorstand wählten.
Frau Hermanns, die dem Verein fünf Jahre als 1. Vorsitzende vorgestanden hatte, stand für dieses Amt aus persönlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung. So wurde der neue Vorstand mit nachfolgenden Personen und Funktionen wie folgt gewählt:
Elisabeth Stiebeling 1. Vorsitzende bisher 1. Schriftführerin
Renate Hoop 2. Vorsitzende wie bisher
Günter Stiebeling 1. Schriftführer neu im Vorstand
Angelika Schlöder 2. Schriftführerin wie bisher
Annemarie Müller 1. Kassiererin wie bisher
Helga Hermanns 2. Kassiererin bisher 1. Vorsitzende
Erich Fladerer Beisitzer wie bisher
Gerd Kozyk Beisitzer wie bisher
Christel Werthschulte Beisitzerin bisher 2. Kassiererin.
Alle Mitglieder des Vorstands arbeiten ausschließlich ehrenamtlich.
Im abgelaufenen Jahr hatte der Vorstand wieder ein großes Arbeitspensum zu absolvieren.
Er tagte im Jahr 2014 insgesamt in sieben ordentlichen Sitzungen und einer gemeinsamen Sitzung mit den Ansprechpartnern der Freizeitgruppen unseres Vereins und den Vertretern bei den verschiedenen Gremien der Stadt Düsseldorf. Dabei standen die Organisation und Verwaltung der Vereinsangelegenheiten, die Betreuung der Mitglieder, die Vorbereitung und Durchführung von Veranstaltungen, der Austausch von Informationen aus der Mitarbeit der einzelnen Mitglieder in den verschiedenen Gremien der Stadt und anderer Organisationen sowie Haushalts- und Kassenangelegenheiten auf der Agenda.
Wie schon im letzten Jahr, so war auch 2014 die gemeinsame Sitzung mit den Vereinsmitgliedern, die sich - neben dem ehrenamtlich tätigen Vorstand - ebenfalls ehrenamtlich in den verschiedenen Freizeitgruppen des Vereins, in unterschiedlichen Gremien der Stadt Düsseldorf sowie auf anderen Gebieten wie z.B. Sponsoring, Standbetreuung u. ä. engagieren von großer Relevanz. Der Austausch mit den Vorstandsmitgliedern hat den Verein belebt, es konnten klare Absprachen getroffen werden, offene Fragen wurden angesprochen, Anregungen und Wünsche vorgetragen, so dass alle voller Schwung die Arbeit im Verein gemeinsam fortsetzen können. Eine solche Sitzung ist auch für das Jahr 2015 wieder in Planung.
Neben seinen vielfältigen Aufgaben vor Ort hat der Vorstand die Zeit auch genutzt, um Fortbildungsangebote wahrzunehmen.
Vom 13. - 15. Juni 2014 hat die 1. Vorsitzende an einem Seminar der "BAG SELBSTHILFE" zu Fragen des Vereinsrechts teilgenommen. Es war eine hervorragend organisierte Veranstaltung mit sehr ansprechenden Inhalten und Impulsen für unsere tägliche Vereinsarbeit.
Auch das Fortbildungsseminar unseres Dachverbandes, des BSVN vom 26. - 28. September 2014 wurde von einem unserer Vorstandsmitglieder besucht. Schwerpunkte waren u.a. Wissensmanagement im Bereich der Amtsübergabe an einen Nachfolger, Vorsorgevollmacht, Betreuungs- und Patientenverfügung sowie rechtliche Grundlagen zur Durchsetzung von Barrierefreiheit in der Gestaltung der Umwelt. Für das letzte Thema war unser Vorstandsmitglied Gerd Kozyk, der die Fachgruppe "Umwelt, Verkehr, Mobilität" im BSVN leitet, als Referent verantwortlich.
Der Vorstand hat so mit all seinen Aktivitäten versucht, dazu beizutragen, für unsere Vereinsmitglieder und auch all diejenigen, die im vergangenen Jahr plötzlich mit der Diagnose der Erblindung konfrontiert wurden, Beratung und Hilfestellung anzubieten sowie durch ein abwechslungsreiches Kultur- und Freizeitangebot allen blinden, sehbehinderten und sehenden Menschen zu einem lebendigen und fruchtbaren Austausch zu verhelfen.
Besonders hat sich der Vorstand darüber gefreut, dass Aufgrund seiner Initiative das Ehrenmitglied des BSVD, Herr Christian Schlachetzki, aus der Hand von Herrn Oberbürgermeister Thomas Geisel den Martinstaler der Stadt Düsseldorf überreicht bekommen hat. Diese Medaille wird als Anerkennung für langjähriges ehrenamtliches Engagement verliehen. Zwei Mitglieder unseres Vorstandes haben den BSVD bei der feierlichen Übergabe vertreten.
06. Informationsangebote und -weitergabe
Um über Aktuelles aus dem Blinden- und Sehbehindertenwesen und über Neuigkeiten aus unserer Stadt zu informieren, verwenden wir verschiedene Medien:
a) Das Düssel-Journal
Diese kostenlose Audiozeitung erscheint wöchentlich. Unser Ehrenmitglied, Frau Simone Beckmann aus der Redaktion der Westdeutschen Zeitung (WZ) Düsseldorfer Nachrichten, bespricht eine Daisy-CD mit Artikeln aus dem Stadtgeschehen. Ebenso werden aktuelle Neuigkeiten und Termine aus dem Vereinsleben mitgeteilt. Auch die Daten der Filme, die im Fernsehen ausgestrahlt und mit Audiodeskription versehen sind, werden hier veröffentlicht.
b) Das Info-Telefon
Unter der Telefonnummer 0211 - 7 60 66 62 können Anrufer und Anruferinnen unser Info-Telefon erreichen. Sie können aus vier Themenbereichen auswählen und Allgemeines zum Verein, Ansprechpartnern, Veranstaltungen, Hinweise zu Hörbüchereien und Aura-Zentren (Erholungseinrichtungen für blinde und sehbehinderte Menschen) und zu Hilfsmittelfirmen erfahren.
c) Die Mailingliste
Wichtige Informationen, insbesondere solche des DBSV und des BSVN, werden an unsere Mitglieder, die über die entsprechende Technik verfügen, auch als E-Mail zeitnah weitergegeben.
d) Die Rundschreiben
Einladungen und Neuigkeiten werden auch per Rundschreiben an unsere blinden und sehbehinderten Mitglieder versandt. Jeder erhält die Informationen in dem von ihm gewünschten Format: In Brailleschrift, in Normalschrift zum Vorlesen bzw. Einscannen oder per E-Mail.
e) Informationen zum Hören
Mit dem PC-Programm „RTFC“, das es ermöglicht, Texte aus dem Format „Word“ direkt in Sprache umzusetzen, können wir blinden und sehbehinderten Menschen auch Tondokumente zur Verfügung stellen. Sind mit "Word" erstellte Dokumente mit einer Struktur versehen, ist es möglich, diese in ebenfalls strukturierte mp3-Dateien zum Hören umzuwandeln, die dann von zwei verschiedenen synthetischen Stimmen vorgelesen werden. Auch dieser Jahresbericht liegt als gegliedertes Tondokument vor.
f) Die Jahreshaupt- und Mitgliederversammlungen
Die satzungsmäßig vorgesehene Jahreshauptversammlung findet in der Regel im März eines jeden Jahres statt. Eine weitere Mitgliederversammlung wird - je nach Bedarf - durchgeführt. Diese Zusammenkünfte dienen zum einen der Erledigung satzungsmäßiger Aufgaben wie Wahlen, Entlastung des Vorstandes und Entgegennahme des Berichts der Kassenprüfer, zum anderen stärken sie den Austausch von Informationen, die Meinungsbildung im Verein und geben Anregungen für die Bewältigung der vielfältigen Lebenssituationen, wie Beruf, Familie und Freizeit. Probleme und Ideen können an den Vorstand weitergegeben werden. Auch bilden diese Zusammenkünfte ein Forum, um neue Hilfsmittel vorzustellen und kennen zu lernen. Und nicht zuletzt legen die Mitglieder in der Jahreshauptversammlung die Grundsätze und Ziele der Vereins- und Vorstandsarbeit fest.
07. Vereinsaktivitäten
Der BSVD hat seinen Mitgliedern und allen blinden und sehbehinderten Menschen in Düsseldorf im Jahr 2014 wieder ein abwechslungsreiches, blinden- und sehbehindertenspezifisches Kultur- und Freizeitangebot unterbreitet, das gut angenommen und zahlreich genutzt wurde.
Der Meinungs- und Erfahrungsaustausch untereinander, die Hilfe zur Selbsthilfe, aber auch das zwanglose Zusammentreffen mit sehenden Menschen und das gemeinsame Erleben von kulturellen und sportlichen Ereignissen, all dies und vieles mehr sind Bereiche, die für von Blindheit bedrohte bzw. sehbehinderte und blinde Menschen von zentraler Bedeutung sind.
a) Das Jahresprogramm 2014
Aus den oben genannten Gründen sind wir bemüht, zahlreiche Veranstaltungen für unsere Mitglieder und alle interessierten blinden und sehbehinderten Menschen in Düsseldorf durchzuführen. 2014 waren dies insbesondere:
• 21.01.2014 - Besuch der Synagoge in Düsseldorf
Aus der Reihe unserer Mitglieder wurde der Besuch der Synagoge in der Zietenstraße in Golzheim organisiert. Die Beteiligung war groß und alle lauschten gebannt den bewegenden Ausführungen eines Mitglieds der jüdischen Gemeinde. Verschiedene Gegenstände konnten ertastet werden, so z.B. die Torarollen der Synagoge. Einige versuchten sogar, der Schofar, einem jüdischen Instrument, das aus einem Widderhorn gefertigt wird, ein paar Töne zu entlocken.
• 15.02.2014 - Närrischer Nachmittag
In unserem Vereinslokal, dem katholischen Vereinshaus der Pfarrei St. Josef, Rather Kirchplatz 14, Düsseldorf-Rath, gab es wie in jedem Jahr wieder einen bunten Nachmittag mit den Rather Aapen, bei dem viel gelacht und geschunkelt werden konnte.
• 26.03.2014 - Jahreshauptversammlung
In der diesjährigen Jahreshauptversammlung stand neben den vereins-rechtlich vorgesehenen Regularien die Neuwahl des Vereinsvorstands auf dem Programm (siehe dazu oben Ziffer 05).
Weiterhin folgten die Mitglieder dem Antrag des Vorstands, im Wege einer Zustiftung das Kapital der Stiftung "Blindenhilfe Düsseldorf" zur nachhaltigen Sicherung der Stiftungsaufgaben aus Vereinsmitteln zu erhöhen.
• 12.04.2014 - iPhone-Schulung für Anfänger
In den Räumlichkeiten unserer Beratungsstelle konnten 10 technikbegeisterte Mitglieder unter Anleitung der Firma "Büro für barrierefreie Bildung" aus Herne die ersten Versuche mit dem Touchscreen des iPhones durchführen. Diese Geräte sind auch für unseren Personenkreis - nach einiger Übung - gut bedienbar. Der Kontakt untereinander und insbesondere zu unserer sehenden Umwelt ist mit diesen Geräten gut möglich und Barrieren können leichter abgebaut werden.
• 17.05.2014 - Ausflug der Seniorinnen und Senioren
In diesem Jahr ging es nach Schloss Burg, wo unseren Mitgliedern eine blinden- und sehbehindertengerechte Führung zu Teil wurde. Anschließend - quasi als Höhepunkt - gab es eine Bergische Kaffeetafel, mit allem, was dazu gehört. Bei herrlichem Frühlingswetter hat der Ausflug allen sehr viel Freude bereitet.
• 12.07.2014 - Sommerausflug
Rund 40 Mitglieder fuhren zunächst mit dem Bus nach Duisburg und besuchten das dortige Museum der Deutschen Binnenschifffahrt. Die einstündige Führung war sehr interessant, viele Exponate konnten ertastet werden und einige Mitglieder schlüpften in die Rolle der früheren Hafenarbeiter und schleppten schwere Körbe mit Kohle oder Getreide. Nach einem leckeren Mittagessen ging es mit dem Schiff durch den Duisburger Hafen und anschließend über den Rhein vorbei an einer herrlichen Landschaft bis nach Kaiserswerth. Das Schiff hatten wir ganz für uns allein, die Sonne lachte und wir wurden aufs beste mit Speisen und Getränken versorgt. So hat es allen sehr gut gefallen!
• 24.08.2014 - Grillfest
Rund 60 Gäste ließen es sich auch bei etwas kühlem und regnerischem Wetter nicht nehmen, ins Naturfreundehaus Gerresheim zu kommen, um sich mit Würstchen, Steaks und Kartoffelsalat verwöhnen zu lassen und das leckere Alt vom Fass zu genießen. Auch die Kuchenfreunde kamen auf ihre Kosten. Es war, wie immer, ein schöner, gemütlicher, gelungener Nachmittag.
• 06.09.2014 Autofahren für blinde Menschen
24 Mitglieder haben sich auf dem Unterrather Schützenplatz versammelt, um mit zwei Schalt- und einem Automatik-PKW der Fahrschule Lucke einige Runden zu drehen. Die gelungene Veranstaltung wurde aus den Reihen unserer Mitglieder hervorragend organisiert. Jeder hatte die Gelegenheit, die verschiedenen Autos auszuprobieren und die Fahrlehrer bewiesen ein großes Einfühlungsvermögen, aber auch viel Humor, wenn wir wieder einmal von der Fahrbahn abkamen und in einer Wiese landeten. Laut aller blinden und sehbehinderten Teilnehmer war es besonders beeindruckend aber auch erschreckend, das mitgebrachte Elektroauto der Fahrschule live zu erleben. Das Auto war - trotz ruhiger Umgebung - beim Vorbeifahren kaum zu hören.
Es wurde sehr deutlich, dass die Einführung von Elektroautos für blinde und sehbehinderte Menschen durchaus problematisch ist und mit Gefahren verbunden sein kann.
• 04.10.2014 - Zoobesuch in Krefeld
Auf vielfachen Wunsch unserer Mitglieder besuchten wir in diesem Jahr wieder einmal einen Zoo. Alle Erwartungen wurden übertroffen, als die Mitglieder unseres Vereins verschiedene lebende Tiere ertasten konnten.
• 25.10.2014 - Seniorennachmittag
In diesem Jahr fand der herbstliche Seniorennachmittag wieder im Cafe im Nordpark statt. Zum Kaffee wurden von netten Helferinnen Käse- und gedeckter Pflaumenkuchen oder herzhafte Käsebrote serviert. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten Gelegenheit, sich angeregt zu unterhalten, neue Kontakte zu knüpfen bzw. vorhandene aufzufrischen und zu vertiefen und ein paar fröhliche Stunden zu verbringen.
• 07.12.2014 - Weihnachtsfeier
Da wir unser Vereinslokal auch zum Jahresende 2014 immer noch nicht nutzen konnten, fand unsere festliche Weihnachtsfeier - wie schon im vergangenen Jahr - wieder in der Gaststätte "Fuchs im Hofmanns" statt. 120 Mitglieder und ihre Begleitpersonen trafen sich in vorweihnachtlicher Stimmung und erlebten einen festlichen Nachmittag mit abwechslungsreichem Rahmenprogramm. Als Gäste durften wir u.a. die Mitarbeiter/innen der Behindertenkoordination der Stadt Düsseldorf begrüßen, die unserem Verein den taktilen und akustischen Stadtplan von Gerresheim überreichten.
b) Weitere Angebote
Die Mitglieder unseres Vorstandes haben Hausbesuche bei bettlägerigen
oder kranken Mitgliedern gemacht und auch diejenigen besucht, die im Krankenhaus waren. Darüber hinaus wurde per Telefon Kontakt gehalten und die Mitglieder zu Geburtstagen mit telefonischen Gratulationen, Besuchen, Blumen- oder Kartengrüßen erfreut.
c) Freizeit im BSVD
• Stammtische
An jedem dritten Mittwoch im Monat - ab 2015 an jedem 2. Mittwoch im Monat - können sich blinde und sehbehinderte Menschen in unserem Vereinslokal treffen. In lockerer Atmosphäre kann man sich hier kennen lernen, Probleme ansprechen und Erfahrungen austauschen. Für manche Treffen wird ein Thema vorbereitet, z. B. ein neues Hilfsmittel vorgestellt.
So konnten sich die Stammtischbesucher im April den "Einkaufsfuchs", eine sprechende Einkaufshilfe, ausführlich vorstellen lassen und auch selbst ausprobieren. Das handliche Gerät kann die Strichcodes lesen, die sich heute auf praktisch jedem Produkt befinden. Diese Codes vergleicht es mit seiner internen Datenbank, in der Informationen zu mehr als 4 Millionen Artikeln gespeichert sind.
• Kegeln
Im Kegelclub „Ballermann & Co“ wurden Anfang des Jahres noch alle vier Wochen ein paar flotte Kugeln geschoben. Dann musste die Gruppe die sportliche Betätigung leider wegen zu geringer Beteiligung aufgeben. Neue Mitkegler werden gern aufgenommen!
• Skat
Die Skatfreunde treffen sich jeden ersten und dritten Donnerstag eines Monats im Vereinslokal. Der Umgang mit den taktilen Karten ist schnell gelernt. Jedes Jahr im Dezember findet ein vereinsinternes Skatturnier statt. Einige Spieler nehmen auch an bundesweiten Turnieren teil. Darüber hinaus wurde in diesem Jahr wieder ein Turnier mit den Skatspielern des Blinden- und Sehbehindertenvereins Bonn/Siegburg ausgetragen. Ein Spieler unserer Mannschaft hat dabei den 1. Platz errungen.
• Sportschießen
Jeden zweiten Donnerstag im Monat ist der Schießstand der Bilker Schützen für unsere blinden und sehbehinderten Sportschützen reserviert. Eine gute Konzentration ist beim Schießen nach Gehör gefordert. Auch die Geselligkeit kommt nicht zu kurz. Eine kleine Gruppe unserer Schützen trainiert zusätzlich und nimmt mit anderen Blindenschützengruppen an landes- und bundesweiten Wettkämpfen teil.
Am 13. November traten die blinden und sehbehinderten Schützen gegen ihre sehenden Kollegen auf der Schießsportanlage "Goldene Mösch" an – ein Beispiel für gelungene Inklusion. Sie hatten als Sieger bei dem Turnier "Auge gegen Ohr" die Nase vorn. Außerdem hat die Leiterin der Schützengruppe, Ute Heinrich, bei den deutschen Meisterschaften im Schießen den zweiten Platz errungen.
• Wandern
An jedem ersten Samstag im Monat erobern sich die Wanderfreunde Düsseldorf und Umgebung. So kann das Herz-Kreislauf-System auf angenehme Weise angeregt werden. Der gemeinsame Ausklang in einem Ausflugslokal belohnt die Mühen. Der alljährliche Ausflug führte die Wandergruppe im letzten Jahr nach Dortmund in den Westfalenpark.
• Tandem fahren
Auch eine Tandemgruppe erfreut sich seit mehr als 5 Jahren großer Beliebtheit. Die Tandems sind dabei in den Sommermonaten jeweils mit einem sehenden Piloten und einem blinden oder sehbehinderten Mitfahrer unterwegs.
Das Tandem, das dank einer großzügigen Spende aus der Stiftung des Kunstmäzens Herrn Udo van Meeteren an unseren Verein gegangen ist, konnte durch den BSVD pünktlich zur Eröffnung der Fahrradsaison im April des Jahres an die Gruppe übergeben werden.
Ein Mitglied unseres Vereins hat im Jahr 2014 bereits zum wiederholten Male an der EURO-Tandemtour teilgenommen, die am 08. September auch durch Düsseldorf führte.
• Tanzen
Im Herbst dieses Jahres konnten sich unsere Musik- und bewegungshungrigen Mitglieder wieder an einem Tanzkurs in der Tanzschule Dresen erfreuen – ein weiteres Beispiel für gelungene Inklusion. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Tanzschule zeigten sich sehr offen für unser Anliegen und erklärten die einzelnen Tanzschritte ganz genau.
• Showdown
Wie schon im Vorjahr berichtet, sind wir noch immer auf der Suche nach einem zentral gelegenen, geeigneten Raum zum Showdown-Spielen, einer Art Tischtennis für Blinde Menschen. Die finanziellen Mittel zur Anschaffung einer Showdownplatte stehen dank einer großzügigen Spende des Bankenvereins Düsseldorf zur Verfügung. Ehrenamtliche voll sehende Personen, die als Schiedsrichter benötigt werden, stehen in den Startlöchern. So hoffen wir, dass unsere Suche nach einem passenden Raum bald von Erfolg gekrönt sein möge.
• Urlaub und Erholung
Dank einer großzügigen Erbschaft können wir blinden und sehbehinderten Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Düsseldorf alle zwei Jahre einen Zuschuss zu ihrem Urlaub gewähren, damit sie nicht zuletzt in die Lage versetzt werden, auch einmal an ihnen unbekannten Orten mit Hilfe von Assistenz ein paar schöne Tage zu verleben. Hiervon haben auch im Kalenderjahr 2014 wieder einige Mitbürger unserer Stadt Gebrauch gemacht.
Darüber hinaus unterstützten wir auch im Berichtsjahr wieder die glücklicherweise unter neuer Flagge weiter segelnde Aura Inklusive gGmbH in Bad Meinberg. Hier können blinde und sehbehinderte Menschen barrierefrei und auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten völlig selbstständig und ohne fremde Hilfe ihren Urlaub verbringen oder Seminare besuchen.
08. Aktivitäten des Vereins nach außen
a) Öffentlichkeitsarbeit
Um die Mitbürgerinnen und Mitbürger in Düsseldorf auf die besonderen Belange blinder und sehbehinderter Menschen aufmerksam zu machen, sie aktiv und inklusiv mit einzubeziehen, aber auch, um unseren Verein bekannt zu machen und um unser Beratungsangebot zu publizieren, haben wir auch im Jahr 2014 wieder ein großes Augenmerk auf unsere Öffentlichkeitsarbeit gelegt.
• Unsere Homepage
Durch die Öffnung unseres Vereins auch für sehbehinderte Mitbürger/innen und der damit einhergehenden Satzungs- und Namensänderung war auch die Einrichtung einer neuen Homepage erforderlich. Sie ist jetzt zu erreichen unter www.bsvduesseldorf.de.
Inzwischen sind auch hier vielfältige Informationen abrufbar. So wurden aktuelle Berichte, unser Terminkalender und Verweise auf Wissenswertes zu Augenerkrankungen, Blindenführhunden und vieles mehr eingestellt. Natürlich findet man hier auch unsere Kontaktdaten und ein Aufnahmeformular zum Download. Wir werden auch weiterhin bemüht sein, die Seite stets auf dem Laufenden zu halten. Wichtig ist uns dabei, dass unser Internetauftritt keine Barrieren für blinde und sehbehinderte Menschen aufweist. Zentrale Elemente sind hier: Wahlmöglichkeit für Schriftgröße, Kontraste, Unterschrift mit Kurzbeschreibung unter Bildern, Kennzeichnung von Überschriften etc.
• Zusammenarbeit mit der Presse
Die Beziehungen zu den örtlichen Medien (Tages- und Lokalzeitungen, Rundfunk- und Fernsehsendern) wurden gepflegt und weiter intensiviert.
So haben wir in einigen Medien nach unserer Öffnung für sehbehinderte Mitbürger/innen und der entsprechenden Namens- und Satzungsänderung Informationen hierzu veröffentlichen können.
• Die Kino-App „Greta“
Ein weiteres Beispiel für eine gelungene Zusammenarbeit war ein Kinobesuch am 29. September 2014. Eingeladen hierzu hatte ein Redakteur des "Express", der gemeinsam mit einer kleinen Gruppe von Vereinsmitgliedern - jeweils ausgestattet mit einem iPhone - die App "Greta" ausprobieren wollte. Diese Anwendung macht Filme auch für blinde und sehbehinderte Menschen zu einem Erlebnis. Die Audiodeskription beschreibt in knappen Worten wichtige Elemente der Handlung, Gestik, Mimik und der dramaturgisch relevanten Umgebung. Die Bildbeschreibungen werden in den Dialogpausen eingesprochen. Audiodeskription ermöglicht blinden und sehbehinderten Zuschauern auf diese Weise dem Filmgeschehen besser zu folgen. Alle waren begeistert und auch der Redakteur, der den Film mit einer "Schwarzen Brille" lediglich hörte, war beeindruckt von diesem Event.
• „Rheinische Post zum Hören“
Und schließlich gab es im Berichtsjahr noch eine unbedingt erwähnenswerte Neuerung: Die Rheinische Post gibt eine "Hörzeitung" heraus! Für blinde und sehbehinderte Menschen liest die Reihnische Post ab sofort die aktuelle Tageszeitung am Telefon vor. Man braucht keine PC-Kenntnisse oder einen PC sondern lediglich ein Tastentelefon. Die Navigation durch das Menü wie etwa der Zugriff auf Artikel und Rubriken oder die Vorlesegeschwindigkeit erfolgt über die Telefontastatur. Bei der Nutzung der Hörzeitung fallen keine Kosten für eine Sonderrufnummer an. Die "Hörzeitung" ist erreichbar unter Telefon: 0211 - 505-1218.
• Broschüren
Bei unserem bundesweiten Dachverband, dem DBSV, wurden zahlreiche Broschüren zu Augenerkrankungen und Hilfsmitteln sowie Ratgeber und andere Druckschriften zur Information über die Grundzüge der Selbsthilfearbeit beschafft und der interessierten Öffentlichkeit sowie Betroffenen zur Verfügung gestellt.
• shg-Zeitung von und für Selbsthilfegruppen
In der Selbsthilfezeitung „shg“, die vom Selbsthilfe-Service-Büro des Gesundheitsamts der Stadt Düsseldorf herausgegeben wird, platzieren wir regelmäßig auch Informationen zu unserem Verein. Zwei Vorstandsmitglieder berichteten hier ausführlich über die Eindrücke und Erfahrungen, die sie an dem anlässlich des 725-jährigen Jubiläums der Landeshauptstadt Düsseldorf eingerichteten Gemeinschaftstandes des Selbsthilfe-Service-Büros sowie der Düsseldorfer Selbsthilfegruppen und -vereine sammeln bzw. machen konnten.
b) Aktivitäten und Projekte
Als Beispiele für die vielfältigen Tätigkeiten des Vereins nach außen seien hier nur einige Aktionen genannt:
• Veranstaltung zur Woche des Sehens im Marienhospital Düsseldorf
Die Woche des Sehens vom 08. bis 15. Oktober 2014 stand unter dem Motto "Gute Aussichten". Am 09. Oktober von 13:00 bis 17:00 Uhr richtete unser Verein im Foyer des Marienhospitals wieder einen Infostand mit zahlreichen Broschüren zur Beratung der Besucher und Patienten ein. Auch die Regionalgruppe der "Pro Retina", einer Selbsthilfevereinigung für Menschen mit Netzhauterkrankungen, war wieder mit von der Partie.
Als Aussteller konnten wir erneut einen uns schon seit langen Jahren vertrauten ortsansässigen Optiker, der Low-Vision-Produkte vorführte, gewinnen, sowie fünf Firmen, die spezielle Hilfsmittel für Blinde und Sehbehinderte präsentierten. Es konnten zahlreiche Tipps und Tricks für den Alltag gegeben werden.
Herr Dr. Klabe, Chefarzt der Augenabteilung des Marienhospitals, referierte über die Themen: "Makuladegeneration - eine heilbare Erkrankung?" und "Grauer Star - kleiner Eingriff mit großer Perspektive!"
Die Veranstaltung wurde von unserem Verein auch auf der Internetseite der Woche des Sehens vorgestellt und fand auf diese Weise viele Interessenten. Auch durch die sehr ansprechend gestaltete Ankündigung der Veranstaltung auf der Homepage des Marienhospitals konnten viele Besucher gewonnen werden.
• Briefmarkenausstellung im Marienhospital
Auch im Jahr 2014 gab es wieder unter dem Motto „Sehende helfen Blinden“ eine Briefmarkenausstellung im Marienhospital in Düsseldorf. Die offizielle Eröffnung fand am 03. November statt.
Getragen wird die Ausstellung seit vielen Jahren von den Briefmarkenfreunden Düsseldorf unter Federführung unseres Ehrenmitglieds, Herrn Christian Schlachetzki. Das Marienhospital unterstützt diese Ausstellung ebenfalls.
Der Erlös fließt alljährlich an den BSVD. Mit diesem Geld ist es unserem Verein möglich, die Teilhabe blinder und sehbehinderter Menschen in unserer Gesellschaft zu erleichtern und gezielte Angebote z. B. zur Freizeitgestaltung zu realisieren. Die Einnahmen, über die wir uns sehr freuen, kommen also unmittelbar unseren blinden und sehbehinderten Vereinsmitgliedern zugute. Neben der finanziellen Förderung unseres Vereins trägt die Ausstellung aber auch dazu bei, das Wissen über Blindheit und Sehbehinderung in der Bevölkerung zu verbessern und auf noch vorhandene Probleme und Defizite hinzuweisen.
Der Vorstand und alle Mitglieder des Vereins bedanken sich sehr herzlich bei den Briefmarkenfreunden Düsseldorf und beim Marienhospital für das große Engagement und für die mit dieser Ausstellung verbundene ideelle und finanzielle Unterstützung unserer Vereinsarbeit.
• Schulung von Architekten
Mitglieder unseres Vorstandes haben wieder an den Weiterbildungsmaßnahmen der Architektenkammer NRW teilgenommen und dort auf die Notwendigkeit des barrierefreien Bauens hingewiesen. Sie machten die Architekten auf die speziellen Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen, so z. B. auf Kontraste und taktile Leitlinien, aufmerksam.
• Beobachter bei einem Workshop zum Thema "Wahrnehmung"
Bei diesem bislang einmaligen Experiment, das von einigen unserer Vorstandsmitglieder unterstützt wurde, ging es darum, dass blinde bzw. sehbehinderte Beobachter Rückmeldung darüber geben sollten, wie sich die Workshopteilnehmer, - Mitarbeiter einer Werbeagentur - die Vorträge zu bestimmten Themen hielten, durch ihre Sprache präsentierten und darstellten. Initiiert und durchgeführt wurde der Workshop von Stefan Sven Klung, Idee & Strategie / Beratung & Konzeption für Marken und Unternehmen. Das Experiment wurde von allen, den Workshopteilnehmern, dem Coach sowie den blinden und sehbehinderten Beobachtern als voller Erfolg bezeichnet, konnten doch ein anderer "Blick" auf die - und eine intensivere Wahrnehmung der Ausdrucksfähigkeit der Stimme und der sprachlichen Präsentation gewonnen werden.
• Tastführungen im Stadtmuseum
An jedem letzten Dienstag im Monat hat das Stadtmuseum auch im Jahr 2014 wieder eine spezielle Führung für behinderte Menschen angeboten, an der auch einige unserer Vereinsmitglieder teilgenommen haben. In kleinen Gruppen war es möglich, zahlreiche Exponate zu ertasten und sich so jeweils zu einem speziellen Teil der Stadtgeschichte zu informieren.
• Führungen in der Kunsthalle Düsseldorf und im KIT
Die Kunsthalle Düsseldorf lud auch im Berichtsjahr wieder zu offenen, kostenlosen Führungen für blinde und sehbehinderte Menschen ein, an denen interessierte Mitglieder des Vereins gern teilgenommen haben.
Am 22. April 2014 lud das KIT – Kunst im Tunnel - erstmals zu einer Führung für blinde und sehbehinderte Menschen ein. Bei einer speziell auf die Bedürfnisse dieses Personenkreises abgestimmten dialogischen Führung im Rahmen der Quadriennale 2014 wurde den Besuchern die Möglichkeit gegeben, die Ausstellung „Der berührte Rand“ von Pauline M’barek zu entdecken.
• Besuch in Schulen und Kindergärten
Gern besuchen wir Schulen, um in Vorträgen und Gesprächen mit Schülerinnen und Schülern sowie Lehrerinnen und Lehrern auf die Situation blinder und sehbehinderter Menschen hinzuweisen und um Ängste und Scheu beim Umgang mit diesem Personenkreis abzubauen.
Vertreter des BSVD haben auch im Jahr 2014 wieder an Grundschulen in der Regel Doppelstunden einer dritten Klasse mit den verschiedensten Medien sowohl im Klassenverbund als auch in Kleingruppen gestaltet. Die Schüler/innen waren sehr aufgeschlossen und interessiert und haben aktiv mitgearbeitet.
Auch die Kleinsten in den Kindergärten sind voll konzentriert und aufmerksam, wenn unsere Vereinsmitglieder ihnen demonstrieren, was es heißt, nicht sehen zu können. Sie bestaunen die Hilfsmittel wie sprechende Waage oder Blindenstock und schauen erstaunt durch eine Simulationsbrille.
• Blinde wählen mit Schablone
Zur Europawahl wurden von der Landeswahlleiterin in Zusammenarbeit mit den Blinden- und Sehbehindertenverbänden des Landes NRW wieder Wahlschablonen herausgegeben, mit denen blinde und sehbehinderte Menschen selbstständig wählen konnten. Jeder konnte so ohne fremde Hilfe und völlig anonym seine Stimme abgeben, egal ob per Briefwahl oder im Wahllokal.
Für die Bezirksvertretungs- und Oberbürgermeisterwahl in Düsseldorf war dies leider noch nicht möglich.
09. Zusammenarbeit mit Verbänden der Blindenselbsthilfe
Unser Verein arbeitet insbesondere eng mit dem BSVN zusammen, der insgesamt circa 2500 blinde und sehbehinderte Menschen im Rheinland vertritt. Ideen und Ziele werden unterstützt. Überörtliche Informationen und Veranstaltungen konnten angeregt und an unsere Mitglieder weitergeleitet werden. Treffen für taubblinde und hörsehgeschädigte Menschen, Mobilitätsseminare, PC-Schulungen, kulturelle Angebote, Familien- und Seniorenfreizeiten etc. konnten wahrgenommen werden.
a) Verwaltungsrat des BSVN
Auch im Verwaltungsrat des BSVN, in dem unser Verein mit zwei Stimmen vertreten ist, haben wir im abgelaufenen Kalenderjahr aktiv mitgearbeitet. So nahmen Mitglieder unseres Vorstandes an den beiden Sitzungen des Verwaltungsrates im Jahre 2014 teil, die am 21. Juni sowie am 22. November stattfanden. Es standen u. a. die klassischen Themen wie Jahresabschluss und Bilanz 2013, Wirtschaftsplan 2015 sowie Bußgeldmarketing auf der Tagesordnung.
Darüber hinaus war der Zusammenschluss der Blinden- und Sehbehindertenverbände Nordrhein und Westfalen zum Blinden- und Sehbehindertenverband Nordrhein-Westfalen eines der wichtigsten Themen im Berichtsjahr. Die Arbeiten an der neuen Satzung sind inzwischen abgeschlossen. Dabei ist für unseren Verein besonders wichtig, dass nach dem vorliegenden Satzungsentwurf die bisherigen autonomen Ortsvereine auch im BSVNRW ihre "Selbstständigkeit" nicht verlieren und ihr Vereinsvermögen behalten sollen. Die Mitglieder der Ortsvereine werden zugleich auch Mitglieder des BSVNRW sein.
Weiterhin ist zu berichten, dass das nordrhein-westfälische Projekt "Wir sehen weiter, WSW" in das vom DBSV auf Bundesebene gegründete Projekt "Blickpunkt Auge, BPA" übergeleitet wurde. Die WSW-Berater können sich weiter qualifizieren, um zertifizierter BPA-Berater zu werden. Aber auch "Neulinge" können sich hierzu ausbilden lassen.
Mit dem Projekt "Blickpunkt Auge" soll die Entwicklung bei den Blinden- und Sehbehindertenvereinen in Deutschland auch hin zur Patientenorientierung gefördert und forciert werden. Patientenorientierung bedeutet hier, auf die Bedürfnisse der Menschen mit einer Augenerkrankung und deren Angehörige einzugehen sowie die Interessenvertretung von Augenpatienten wahrzunehmen. Auch unser Verein verfolgt bereits diese Ziele und hat sie explizit in seine neue Satzung aufgenommen.
Der BSVN hat zu diesem Themenbereich am 29. März 2014 eine erste Informationsveranstaltung durchgeführt, an der auch eines unserer Vorstandsmitglieder teilgenommen hat.
Außerdem hat der BSVN eine Hilfsmittelbeauftragte neu etabliert, die die Hilfsmittelberater der Vereine unterstützen wird.
Last but not least freuen wir uns sehr darüber, dass unser Vorstandsmitglied, Herr Gerd Kozyk, zum Ehrenmitglied des BSVN ernannt wurde. Wir gratulieren ihm auch auf diesem Wege ganz herzlich.
b) Mitarbeit in Fachgruppen des BSVN
Ein Mitglied unseres Vereinsvorstands leitet die Fachgruppe "Umwelt / Verkehr / Mobilität". Darüber hinaus arbeiten weitere Vorstandsmitglieder sowie unser Ehrenmitglied Christian Schlachetzki aktiv in dieser Fachgruppe mit.
Die Fachgruppe organisierte auch im Berichtsjahr wieder ein Seminar, das vom 04. bis zum 06. April in der Aura Inklusive gGmbH in Bad Meinberg stattfand. Dabei ging es im Wesentlichen darum, sich in kleinen Arbeitsgruppen die Bodenindikatorennorm zu erarbeiten. Außerdem berichtete Frau Anke Schwarze von der Agentur "Barrierefrei" über das Signet NRW ohne Barrieren und die Erhebung zu öffentlichen Gebäuden in NRW.
Unsere Arbeit wurde in diesem Jahr auch wieder durch die Fachgruppe "Blickpunkt Auge" bereichert. Die Fachgruppe hat zahlreiche Flyer zu verschiedenen Augenerkrankungen erstellt, die wir gut in der Praxis der Beratungen einsetzen können. In der Fachgruppenversammlung am 30. März wurde ein Mitglied unseres Vorstands zur stellvertretenden Leiterin gewählt.
c) Nachbarvereine im BSVN
Zu unseren Nachbarvereinen im BSVN unterhalten wir kollegiale und freundschaftliche Beziehungen. So waren wir nicht zuletzt zu einer Hilfsmittelausstellung des Blinden- und Sehbehindertenvereins für den Kreis Mettmann e.V. anlässlich seines 80jährigen Bestehens sowie zu einem Hilfsmitteltag der Selbsthilfegruppe für Sehbehinderte Düsseldorf eingeladen.
10. Zusammenarbeit mit anderen Stellen
a) Mitarbeit in Gremien der Stadt Düsseldorf
Auch Im Jahr 2014 konnte die gute Zusammenarbeit mit den verschiedenen Ämtern und Gremien der Stadt Düsseldorf fortgesetzt und intensiviert werden. Wie schon in den Vorjahren stand auch in diesem Jahr wieder die Mitarbeit im Behindertenbeirat sowie in den Arbeitskreisen (Runder Tisch „Verkehr“, Runder Tisch „Bauen“, Runder Tisch „Kinder, Jugendliche, Familie“ und Runder Tisch „Kommunikation“) im Mittelpunkt unserer Arbeit. Mitglieder unseres Vorstandes und weitere Vereinsmitglieder nahmen an zahlreichen Sitzungen teil und machten sich bei Ortsterminen ein Bild von baulichen Gegebenheiten, Verkehrsführungen, Straßenquerungen und Ampelanlagen.
• Beirat zur Förderung der Belange für Menschen mit Behinderung
Der Beirat zur Förderung der Belange von Menschen mit Behinderung der Landeshauptstadt Düsseldorf setzt sich aus Mitgliedern der Ratsfraktionen, der Behindertenorganisationen, des Seniorenbeirates sowie Vertreterinnen und Vertretern der Verwaltung zusammen. Er unterstützt den Rat, die Ausschüsse und die Verwaltung in Behindertenfragen, fördert die Inklusion der Menschen mit Behinderungen in alle gesellschaftlichen Lebensbereiche und trägt dazu bei, dass die Belange dieses Personenkreises in den kommunalen Entscheidungsprozessen berücksichtigt werden.
In diesem Jahr standen turnusmäßig Neuwahlen an, bei denen erneut eines unserer Vorstandsmitglieder für die neue, fünf Jahre andauernde Legislaturperiode für die Gruppe "Sehbehinderung" in den Behindertenbeirat gewählt und hier auch als Mitglied in den geschäftsführenden Vorstand berufen wurde. Darüber hinaus gehören zwei unserer Vereinsmitglieder sowie unser Ehrenmitglied, Christian Schlachetzki, die ebenfalls bei den in diesem Jahr anstehenden Neuwahlen als Sprecher bzw. stellvertretende Sprecher der "Runden Tische" "Bauen, "Kommunikation" und "Verkehr" gewählt wurden, in dieser Funktion ebenfalls dem Behindertenbeirat an. Und schließlich wurde eines unserer Vorstandsmitglieder von der Arbeitsgemeinschaft der Vereine behinderter und chronisch kranker Menschen Düsseldorf e.V., ARGE, erneut als Vertreterin in dieses Gremium entsandt. Sie alle werden hier weiterhin die Belange blinder und sehbehinderter Menschen in Düsseldorf vertreten.
Im Berichtsjahr beschäftigte sich der Behindertenbeirat insbesondere mit
- der Erfassung von städtischen Gebäuden in Bezug auf Barrierefreiheit,
- der Neugestaltung des städtischen Internetauftritts und
- dem vierten Bericht zu den Maßnahmen zur Wahrung der Belange von
Menschen mit Behinderung.
Außerdem unterstützten Vertreter des BSVD den Behindertenbeirat bei seinem im abgelaufenen Jahr erstmaligen Messeauftritt während der REHACARE vom 24. - 27.9.2014 in Düsseldorf - der weltweit bedeutendsten Fachmesse für Rehabilitation, Prävention, Inklusion und Pflege.
• Runde Tische
Die Arbeit in den Runden Tischen, insbesondere im Runden Tisch „Verkehr“ nahm im Jahr 2014 wieder einen breiten Raum ein. Viele Projekte standen an, mussten weitergeführt werden oder boten für uns neue Herausforderungen. Unser Sachverstand zu blinden- und sehbehindertenspezifischen Themen war gefragt, und viele Angelegenheiten konnten so zu einem für alle Beteiligten befriedigenden Ergebnis geführt werden. Andere Projekte fordern auch in Zukunft weiterhin unsere Aufmerksamkeit und unser Mitwirken.
Die von der Stadt Düsseldorf gemeinsam mit den Behindertenverbänden auf der Grundlage der DIN-Normen und weiterer gesetzlicher Vorgaben ausgearbeitete Checkliste, die "Düsseldorfer Standards", die bei allen Bauvorhaben der Stadt Anwendung findet, wird nicht zuletzt aufgrund der Initiative des BSVD an die neuen Gegebenheiten angepasst werden. Dabei geht es u. a. darum, dass neben den bereits in der Checkliste enthaltenen Kriterien zur barrierefreien Gestaltung, nämlich die "Zugänglichkeit" und die "Orientierung im Raum" auch die "Auffindbarkeit" in die Checkliste aufgenommen wird, da nach dem Behindertengleichstellungsgesetz des Landes NRW, LGG NRW, alle drei genannten Voraussetzungen bei der barrierefreien Gestaltung öffentlicher Einrichtungen erfüllt sein müssen.
Darüber hinaus setzt sich der BSVD für die Schaffung eines dezernatsübergreifenden Budgets für die barrierefreie Gestaltung von Projekten ein. Damit soll verhindert werden, dass aufgrund unterschiedlicher Zuständigkeiten nicht akzeptable "Insellösungen" geschaffen werden. So kann es derzeit bei einer Baumaßnahme beispielsweise dazu kommen, dass ein Auffindestreifen über den Gehweg zu einem öffentlichen Gebäude nicht angelegt wird, weil hierfür nicht das Amt für Gebäudemanagement sondern vielmehr das Amt für Verkehrsmanagement zuständig ist.
Schwerpunktthema des Runden Tisches "Bauen" war im Kalenderjahr 2014 die barrierefreie Gestaltung beim Neu-, Um- und Ausbau von KiTas und Schulen. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Bedeutung von Inklusion auch im Bildungswesen ging es dabei aus der Sicht des BSVD im Wesentlichen darum, sich für taktile Beschilderungen, sprechende Aufzüge, Indikatoren als Warnung vor abwärts führenden Treppen, taktile und kontrastreiche Zuwegungen schon auf dem Bürgersteig sowie für Radabweiser als Aufkantung am jeweiligen äußeren Rand von Rampen einzusetzen.
Der Runde Tisch Verkehr befasste sich mit Projekten wie dem U-Bahnbau und dem vierten Bauabschnitt des Kö-Bogens. Der BSVD setzte sich dabei insbesondere für die Themen "Einrichtung von Leitsystemen für blinde und sehbehinderte Mitbürger", "visuelle, kontrastreiche Gestaltung" und das "Anbringen von Bodenindikatoren" ein.
Dank der großen Aufmerksamkeit eines unserer Ehrenmitglieder und eines unserer Vorstandsmitglieder konnte eine lebensgefährliche Führung der Leitlinie an der Straßenbahnhaltestelle am Jan-Wellem-Platz unverzüglich entschärft werden. Hier befanden sich die zur Orientierung für blinde und sehbehinderte Mitbürger verlegten Bodenindikatoren, die in Richtung Altstadt führen, in einem teilweise lediglich 50 Zentimeter breiten Korridor zwischen den Straßenbahnschienen und der Abschrankung durch Poller, die mit Ketten verbunden waren.
An den Projekten zur Neugestaltung der Straßen, auf denen nach Fertigstellung der neuen U-Bahn die Straßenbahnen entfallen, ist der Runde Tisch "Verkehr" ebenfalls beteiligt. Auch hier wird der BSVD die Belange blinder und sehbehinderter Menschen nachhaltig vertreten, damit sich unser Personenkreis sicher im öffentlichen Verkehrsraum bewegen kann.
Weiterhin konnten im Runden Tisch "Verkehr" "Gestaltungsstandards zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse für mobilitätsbehinderte Menschen" durchgesetzt werden.
• Behindertenkoordination
Auch die Zusammenarbeit mit der Behindertenkoordination der Stadt Düsseldorf, die beim Amt für soziale Sicherung und Integration angegliedert ist und der die Geschäftsführung des Behindertenbeirats obliegt, war im Jahr 2014 wieder sehr erfolgreich. Es wurde in vielen Einzelgesprächen und kleinen Besprechungen eine gute Koordination zwischen Verein und Stadtverwaltung erreicht. An dieser Stelle sei allen Mitarbeiter/innen der Behindertenkoordination hierfür einmal ganz herzlich gedankt.
Im Jahr 2014 wurden zwei neue Arbeitsgruppen eingerichtet; die eine befasst sich mit der barrierefreien Gestaltung von Sitzungen, die andere mit der Neugestaltung des Internetauftritts der Stadt Düsseldorf. In beiden Arbeitsgruppen arbeitet der BSVD aktiv mit, um auch hier die Belange blinder und sehbehinderter Menschen rechtzeitig aufzuzeigen und für deren Berücksichtigung zu sorgen.
Außerdem wurde von der Stadt Düsseldorf eine neue Auflage des "Wegweisers für Menschen mit Behinderung", der vielseitige Informationen über wichtige Beratungsstellen, finanzielle Leistungen, Freizeittipps und Hilfsangebote vorstellt, die den Alltag erleichtern, herausgegeben. Auch diese Ausgabe wurde wieder als Hörfassung im Daisy-Format auf einer MP3–CD beim Deutschen Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf e.V., DVBS, im Auftrag der Stadt erstellt. Dabei hat der BSVD aktiv mitgewirkt. Die Broschüre dient auch in der Beratung im BSVD als eine wertvolle Informationsquelle.
Das Daisy-Format erlaubt ein "strukturiertes Lesen" von Hörbüchern, indem es die Möglichkeit schafft, ähnlich wie in einem "Schwarzschriftbuch" zu blättern, Absätze oder Kapitel anzuspringen, Fußnoten direkt aufzusuchen etc. Auf diese Weise wird auch denjenigen Menschen, die nicht über die notwendigen Fertigkeiten im Internet verfügen, die Neuauflage des Ratgebers zugänglich gemacht.
b) Mitarbeit in Projekten der Stadt Düsseldorf
• Blinden- und sehbehindertengerechte Stadtpläne
Zur Verbesserung der allgemeinen Orientierung und Mobilität blinder und sehbehinderter Menschen in Düsseldorf konnte ein Vorstandsmitglied bei der November-Sitzung der Bezirksvertretung Gerresheim den taktilen Stadtplan - einschließlich ausführlicher akustischer Erläuterungen - dieses Stadtteils vorstellen und der Öffentlichkeit "überreichen". Damit stehen nach den taktilen Stadteilplänen für Benrath und Kaiserswerth nunmehr drei dieser wichtigen und für die Zukunft für weitere Stadtteile geplanten Orientierungshilfen für blinde und sehbehinderte Menschen in Düsseldorf zur Verfügung.
• Bürgerversammlungen
Auch bei öffentlichen Veranstaltungen, wie z. B. Bürgerversammlungen, machte der BSVD immer wieder auf die Wichtigkeit der Themen, "Einrichtung von Leitsystemen für blinde und sehbehinderte Mitbürger", "visuelle, kontrastreiche Gestaltung" und das "Anbringen von Bodenindikatoren", aufmerksam. So wurden beispielsweise bei der Diskussion über die Neugestaltung des Kaiserswerther Marktes die Interessen blinder und sehbehinderter Menschen durch zwei Vorstandsmitglieder unseres Vereins eingebracht.
• Navigations-App der Stadt Düsseldorf
Darüber hinaus haben Vertreter des BSVD bei einem ganz aktuellen Projekt des Vermessungsamtes der Stadt Düsseldorf mitgewirkt, bei dem es um die Entwicklung und praktische Anwendung einer Navigations-App für die Altstadt geht. Mit dieser - zunächst lediglich für das iPhone konzipierten - App können auch blinde und sehbehinderte Nutzer eines iPhones sowohl markante Gebäude und Einrichtungen als auch Straßen und Hausnummern in der Altstadt auffinden.
c) Rheinbahn
Derzeit wird bei der Rheinbahn in Zusammenarbeit mit den Nachbarverkehrsbetrieben in Duisburg, Mülheim und Essen ein neues Betriebsleitsystem aufgebaut. Dieses wird sehr viel mehr Informationen - insbesondere zu Verspätungen, möglichen Anschlüssen etc. - direkt auf den Displays in den Bussen und Bahnen - allerdings nur optisch - zur Verfügung stellen. Der BSVD setzt sich mit Unterstützung des "Runden Tisches Verkehr" nachdrücklich dafür ein, dass auch blinden und sehbehinderten Fahrgästen diese Infos zugänglich gemacht werden. So wird beispielsweise darüber nachgedacht, eine App zu entwickeln, die die angezeigten Infos über ein Smartphone vorlesen könnte.
Das Programm der Rheinbahn, Haltestellen mit blinden- und sehbehindertengerechten dynamischen Fahrgastinformationen (Dyfas) auszustatten, konnte auch im Jahr 2014 erfolgreich fortgeführt werden. Für das weitreichende Engagement der Rheinbahn AG bedankt sich der BSVD auch an dieser Stelle ganz herzlich.
Es wurden auch im Jahr 2014 wieder zahlreiche Umgestaltungen von U-Bahn-, Straßenbahn- und Bushaltestellen nach den geltenden Standards der Landeshauptstadt Düsseldorf zur Barrierefreiheit, an deren Erarbeitung die Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe maßgeblich beteiligt war, vorgenommen. Dabei wurde auch dafür Sorge getragen, dass die vom Umbau betroffenen Querungsstellen mit taktilen und kontrastierenden Leiteinrichtungen versehen wurden.
Der von der Zukunftswerkstatt Düsseldorf und der Rheinbahn für mobilitätseingeschränkte Menschen kostenlos zur Verfügung gestellte Begleitservice konnte - nicht zuletzt auch wegen des massiven Einsatzes der Behindertenvereine - weiter fortgeführt werden, auch wenn das Personal leider verringert werden musste. Der Begleitservice wird auch sehr gern von unseren Mitgliedern in Anspruch genommen.
c) Arge und „Bus und Bahn für ALLE“
Durch unsere Mitwirkung in der Arbeitsgemeinschaft der Vereine behinderter und chronisch kranker Menschen Düsseldorf e.V., ARGE, und in deren Arbeitskreis „Bus und Bahn für ALLE“ wurden Vorschläge, Forderungen und Wünsche auch der blinden und sehbehinderten Menschen an die zuständigen Stellen der Stadt kolportiert. Dabei konnten und können wir stets auch auf zwei unserer Vorstandsmitglieder bauen, wovon das eine auch im Vorstand der ARGE als stellvertretende Vorsitzende aktiv mitarbeitet.
Darüber hinaus wirkten Vertreter des BSVD neben Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Rheinbahn und des Verkehrsmanagements, der Polizei, des Amtes für soziale Sicherung und Integration (Behindertenkoordination), der Zukunftswerkstatt Düsseldorf (Begleitservice), des Ordnungs- und Servicedienstes der Landeshauptstadt Düsseldorf – sowie des Arbeitskreises "Bus und Bahn für alle" im Rahmen einer Bürgersprechstunde im Mittelgeschoss des U-Bahnhofs "Heinrich-Heine-Allee" mit, bei der es vor allem darum ging, wie Bus- und Bahnfahren noch attraktiver werden kann – gerade auch für blinde, gehörlose oder mobilitätseingeschränkte Menschen.
11. „Stiftung Blindenhilfe Düsseldorf“
Die "Stiftung Blindenhilfe Düsseldorf", die im Kalenderjahr 2012 ihre Arbeit aufgenommen hat, verfolgt den Zweck, den BSVD bei der Erfüllung seiner Aufgaben zum Wohle der blinden und sehbehinderten Menschen in Düsseldorf auf Dauer nachhaltig zu unterstützen. Der Verein hat die Stiftung zunächst mit € 100.000,00 und im Kalenderjahr 2014 mit weiteren € 50.000,00 ausgestattet und erstrebt die Erhöhung des Stiftungsvermögens durch Zustiftungen und Spenden. Die Stiftung nimmt gerne Spenden und Zustiftungen auf dem am Ende dieses Berichts genannten Konto entgegen. Da die Stiftung ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige und mildtätige Zwecke im Sinne der Abgabenordnung verfolgt und selbstlos tätig ist, sind Spenden und Zustiftungen steuerlich absetzbar. Wissenswert ist auch, dass lediglich die Erträge der Stiftung zur Erfüllung des Stiftungszweckes verausgabt werden dürfen, während das Stiftungskapital - und somit auch die Zustiftungen einzelner Personen - dauerhaft erhalten bleiben.
12. Dank
Unser Dank gilt all denjenigen, die geholfen haben, die Arbeit des Blinden- und Sehbehindertenvereins Düsseldorf e. V. im Berichtsjahr ideell, finanziell, materiell und tatkräftig zu unterstützen. Das gilt insbesondere für unsere sehenden Partner und Freunde, die viele Stunden und unermüdlich mit Hilfe und Rat zur Verfügung gestanden haben.
Unser Dank gilt aber auch ganz besonders der Stadt Düsseldorf, den Krankenkassen, der Kreissparkasse Düsseldorf, der PSD-Bank Rhein-Ruhr, den Briefmarkenfreunden Düsseldorf sowie allen Spenderinnen und Spendern, insbesondere auch denjenigen aus unserer Mitte, die uns sehr großzügige finanzielle Unterstützung haben zukommen lassen.
Das gemeinsame Miteinander und die Arbeit des Vereins wären nicht möglich gewesen ohne die Hilfe all jener, die den Verein großherzig mit Spenden und Zuwendungen unterstützt haben. Ihnen allen gilt unser herzliches Dankeschön.
13. Schlussbemerkung
Auch im Jahr 2015 wird uns die Beratung und Betreuung unserer Mitglieder sowie von Menschen, die nicht zuletzt in einer akuten Notsituation den Weg zum BSVD finden, ein Herzensthema sein. Wir werden auch weiterhin unser Möglichstes tun, um blinden und sehbehinderten Menschen in Düsseldorf zu helfen, ihnen nützliche Tipps zu geben und ihnen Kontakte zu anderen Betroffenen oder auch zu wichtigen Anlaufstellen zu vermitteln. Der Abbau von Barrieren wird neben der Gleichstellung von Menschen mit Behinderung und deren inklusiver Teilhabe am Leben in der Gesellschaft ein wichtiges Ziel unserer Arbeit bleiben, getreu unserem Motto:
RAT - HILFE - INTERESSENVERTRETUNG.
Wir freuen uns auf alle neuen Herausforderungen und hoffen bei deren Bewältigung auf breite Unterstützung!
14. Kontakte
Blinden- und Sehbehindertenverein Düsseldorf e. V. - BSVD
Angeraue 50,
40489 Düsseldorf
Telefon: 0203 - 7 38 48 98
Info-Telefon: 0211 - 7 60 66 62
Telefax (PC-Fax): 03222 - 2 44 93 54
E-Mail: bsv-duesseldorf@t-online.de
Internet: www.bsvduesseldorf.de
Beratungsstelle:
(nur nach vorheriger telefonischer Anmeldung)
Lindemannstraße 30,
40237 Düsseldorf
Telefon: 0211 - 36 77 76 93
Bankverbindung:
Blinden- und Sehbehindertenverein Düsseldorf e.V.
Postbank Köln
IBAN: DE29 3701 0050 0038 2885 04
BIC: PBNKDEFF370
Stiftung Blindenhilfe Düsseldorf
co. Annemarie Müller
Spandauer Straße 20,
40599 Düsseldorf
Telefon: 0203 - 7 38 48 98
Telefax (PC-Fax): 03222 - 2 44 93 54
E-Mail: bsv-duesseldorf@t-online.de
Bankverbindung
Stiftung Blindenhilfe Düsseldorf
Kreissparkasse Düsseldorf
IBAN: DE49 3015 0200 0002 0869 73
BIC: WELADED1KSD